Paradisea liliastrum (L.) Bertol.

Weisse Trichterlilie

(Fam. Liliaceae)

Verwendung (Bosco/Gurin)
Diju escht-mu ts Santahåntsch Tågg gå lasa un hèt-schu lå varsagnu en kChelchu. Un tarnåå, wènd eis escht arsiachat, hèt-mu-schu åzend un hèt ts Chritz ggmåchut. Schpaatar hèt- mu dü öuw åndar Bliama ggeet.
Die pflückte man am Johannistag und liess sie weihen in der Kirche. Und dann, wenn jemand erkrankte, zündete man sie an und machte das Kreuz. Später nahm man dann auch andere Blumen.
Quelle: Guriner Wildpflanzenfibel: Mensch und Wildpflanze: eine botanisch-philologisch-volkskundliche Dokumentation aus dem Tessiner Walserdorf Bosco Gurin, Gerstner-Hirzel, E., & Della Pietra, C., 1989
Verwendung (Bosco/Gurin)
Frianar, wènn kChia hein a Wenn ggha (nüw sagant-sch-mu «Mastite», åbar wiar hew-mu ggseid «a Wenn»)... na escht dè ts Üitar ggschwolla, un tarnåå heint-sch dè e summa Schtrechu Blüat gga. Dè hèt-mu ggsagnut Bliama ggeed un hèt-schu varbrunna un hèt-na lå da(r) Röich un t Wèrmi ågåå. Dås escht ggsin, fer då(ss)-sch ggnasa.
Früher, wenn die Kühe einen Wind hatten (jetzt nennen sie es «Mastitis», aber wir nannten es einen «Wind») ... das Euter schwoll ihnen an, und an einzelnen Zitzen gaben sie Blut. Dann nahm man geweihte Blumen und verbrannte si und liess den Rauch und die Wärme sie bestreichen. Das tat man, damit sie gesund würden.
Quelle: Aus der Völksüberlieferung von Bosco Gurin. Sagen, Berichte und Meinungen, Märchen und Schwänke., Gestner-Hirzel, E., 1979

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Walsersiedlung Gewöhnlicher Name
Bosco/Gurin Santahåntsch Ggloggu
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